Expert*innen-Workshops (Community Engagement Events)

Im März und April 2023 fanden fünf Expert*innen-Workshops (Community Engagement Events) in
vier Partnerländern (Österreich, Deutschland, Italien und Niederlande) mit insgesamt 55
Teilnehmenden statt. Die Veranstaltungen boten den lokalen Projektnetzwerken, bestehend aus
Beratungspraktiker*innen, Unternehmen und Weiterbildungsanbietern die Möglichkeit,
zusammenzukommen und über digitale Kompetenzen und Beratungsnetzwerke zu diskutieren. Im
Rahmen des CGC-DigiTrans-Projekts werden lokale Netzwerke eingerichtet, um Rückmeldungen aus
der Praxis zu erhalten, die in die Produkte und Methoden des Projekts einfließen sollen. Darüber
hinaus sind die Netzwerkpartner*innen dazu eingeladen, an Workshops teilzunehmen und die
Methodik in ihrer täglichen Arbeit zu testen.

Im Folgenden finden Sie Informationen über die Expert*innenworkshops der CGC-DigiTrans
Projektpartner und die wichtigsten Erkenntnisse hieraus:

Österreich

Das erste Community Engagement Event in Österreich fand am 14. April 2023 an der Universität für
Weiterbildung Krems mit sieben Experten aus verschiedenen Bereichen statt. Darunter waren
Bildungsanbieter*innen, die Wirtschaftskammer, Beratungspraktiker*innen-Netzwerke aus Wien und
Niederösterreich und dem Arbeitsmarktservice.

In der Diskussion tauschten die Expert*innen ihre Erfahrungen zur Unterstützung von Kund*innen
(Arbeitnehmer*innen, Arbeitssuchende, Unternehmen) bei der Stärkung der digitalen Kompetenzen
aus. Besonderes Augenmerk wurde auf die Herausforderungen gelegt, mit denen
Beratungspraktiker*innen bei ihrer Arbeit konfrontiert sind.

Fehlende transversale Fähigkeiten der Klient*innen – Die Experten wiesen darauf hin, dass vor allem
Kund*innen mit fehlenden oder gering ausgeprägten digitalen Kompetenzen oft nicht die
Bereitschaft besitzen, Veränderungen zu akzeptieren, oder die Fähigkeit zum Kompetenzaufbau in
Weiterbildungen.

Identifizierung der digitalen Kompetenzanforderungen für bestimmte Positionen sowie Bewertung
der aktuellen Kompetenzen der Klient*innen vor dem Hintergrund der sich immer schneller
ändernden digitalen Kompetenzanforderungen.

Mangel an geeigneten Schulungsangeboten – besonders in abgelegenen Regionen ist es schwierig,
wohnortnahe Schulungsangebote für Klient*innen mit fehlenden oder gering ausgeprägten digitalen
Kompetenzen zu finden. Online-Angebote könnten helfen, Schulungen auch in entlegenen Gebieten
anzubieten, aber für Klient*innen mit fehlenden oder mit gering ausgeprägten digitalen
Kompetenzen sind diese Angebote nicht geeignet.

Datenschutz – verschiedene Organisationen haben unterschiedliche Ansichten und Regeln zum
Thema Datenschutz, was es schwierig macht, eine gemeinsame digitale Infrastruktur zur
Unterstützung der Arbeit von Beratungspraktiker*innen in Netzwerken zu nutzen.

Deutschland

Welche digitalen Kompetenzen sind besonders wichtig? Wie werden in meiner Organisation Bedarfe
für digitale Kompetenzen erhoben? Welchen Stellenwert hat die Beratung in Netzwerken zur
Förderung digitaler Kompetenzen in meiner Organisation?

Über diese und weitere Frage tauschten sich am Freitag, 31. März 2023, und am Freitag, 28.April
2023 insgesamt 29 Netzwerkpartner*innen vor Ort und in hybrider Form im Rahmen des ersten
Netzwerktreffens aus. Peter Weber, Bettina Siecke und Jenny Schulz hatten das deutsche CGC-
DigiTrans Netzwerk an die Hochschule der Bundesagentur für Arbeit in Mannheim eingeladen. Dieser Einladung folgten zwölf Praktiker*innen aus (beruflicher) Beratung,
Unternehmensführung/Personalwesen und Weiterbildung gerne. Weitere 17 Teilnehmende
schalteten sich virtuell hinzu. Die Teilnehmenden erhielten bereits vor dem eigentlichen
Netzwerktreffen in zwei Auftaktveranstaltungen Informationen zum Projekt und den Projektzielen.

Neben dem Austausch über die Themen Erhebung und Förderung von digitalen Kompetenzen und
Beratung zur Kompetenzförderung in Netzwerken stand der Vernetzungsaspekt zwischen den
Teilnehmenden klar im Vordergrund. Die Präsenzteilnehmenden nutzten diese Gelegenheit während
und nach der Veranstaltung bei Kaffee und Snacks. Die virtuell Hinzugeschalteten konnten sich
ebenfalls während einer kurzen Pause frei austauschen.

Die Workshopteilnehmer*innen loben insbesondere die lockere Atmosphäre, in der Austausch und
Ideenentwicklung möglich sind. Sie berichten, dass insbesondere das Thema der digitalen
Transformation, und die Möglichkeit, an der Entwicklung einer neuen Beratungsmethode
mitzuwirken, sie zur Netzwerkteilnahme motivieren.

Das Netzwerk wird auch zukünftig in Kontakt bleiben. Das nächste Treffen zum Thema
„Methodenentwicklung“ findet im Sommer/Frühherbst 2023 statt. Eine LinkedIn-Gruppe für den
weiteren Austausch ist ebenfalls angedacht.

Italien

Am 31. März 2023 fand an der Universität Padua das Community Engagement Event des italienischen
Partners statt. Prof. Lea Ferrari und Prof. Teresa Maria Sgaramella luden zum hybriden Format ein
und begrüßten elf Teilnehmer*innen, hauptsächlich Beratungspraktiker*innen. Die Veranstaltung
begann mit einer kurzen Einführung in das DigiTrans-Projekt, gefolgt von einer Vorstellungsrunde der
Teilnehmer*innen und der Beschreibung der Organisation, für die sie arbeiten.

Anschließend startete der Expert*innen-Workshop. Die Teilnehmer beantworteten individuell einige
Fragen und diskutierten ihre Antworten in drei Gruppen, zwei davon in Präsenz und eine online.
Schließlich tauschte jede Teilgruppe ihre Überlegungen mit der gesamten Gruppe aus. Die
wichtigsten Ergebnisse werden im Folgenden zusammengefasst:

– Die tatsächliche Umsetzung zur Förderung der digitalen Kompetenzen der Zielgruppe umfasst
Einzelcoaching, Präsenzschulungen (sowohl online als auch vor Ort), Arbeitsgruppen zur Definition
und Feinabstimmung von Tools mit Beobachtungszeitpunkten;

– Die Ermittlung des Bedarfs an digitalen Kompetenzen erfolgt durch Online-Umfragen, Befragungen
zum praktischen Umgang mit digitalen Werkzeugen, praktische Tests zur Nutzung der digitalen
Werkzeuge und Beobachtung der Arbeitsweise der Dienste;

– Die Bedeutung der Beratung im Netzwerk wurde von einigen Teilnehmenden hervorgehoben, die z.
B. die potenzielle Rolle von Berater*innen als Vermittler*innen zwischen den Arbeitnehmer*innen

und dem Unternehmen erörterten, um den tatsächlichen Bedarf an digitalen Kompetenzen zu
verdeutlichen.

Der italienische Projektpartner ist sehr dankbar für das Interesse am DigiTrans-Netzwerk und freut
sich auf die Veranstaltungen, die im Rahmen des Projekts folgen werden.

Niederlande

Das Forschungsteam Lectoraat Employability Transition an der Saxion University of Applied Sciences
ist Teil des europäischen Forschungsteams 'CGC-Digitrans'. Gemeinsam mit Partnerinstitutionen aus
Italien, Österreich, Deutschland und Litauen erforschen wir, welche digitalen Fähigkeiten wichtig
sind, um Arbeit strukturell zu erhalten und auf dem europäischen Arbeitsmarkt Arbeit zu finden. In
den Niederlanden haben wir deshalb im April und Mai 2023 verschiedene Tiefeninterviews mit
Organisationen geführt, die sich damit (täglich) beschäftigen. Sie haben uns Tipps für die aktuelle und
zukünftige Praxis gegeben, um unserer Zielgruppe zu helfen, die notwendigen digitalen Kompetenzen
zu entwickeln. Vielen Dank an James Loopbaan, Leerwerkloket Twente, Leerwerkloket
Stedenvierkant, Gemeente Zwolle, Superpeople company, Lucrato, Media Jungle und die Bibliothek
in Deventer. Der nächste Schritt ist die Organisation einer Partnerveranstaltung, bei der wir alle
unsere Ergebnisse in einer Gruppe diskutieren. Dies wird im Juni stattfinden.

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